Die Friedenskirche in Potsdam
Meine erste Begegnung mit der Friedenskirche in Potsdam
hatte ich im Februar 2000 aus Anlaß der Teilnahme an der Jahrestagung der
GDM "Gesellschaft für Didaktik der Mathematik" an der Universität
Potsdam. Im Rahmenprogramm wurde in der Friedenskirche ein Konzert angeboten.
Der Innenraum der Kirche gefiel mir sehr gut. Die herrliche Holzkassette des
Daches versprach eine gute Akustik. Und so war es auch ein großartiges
Konzertereignis.
Da ich die Kirche damals nur im Dunkeln
wahrnehmen konnte, beschloß
ich, sie auch einmal tagsüber in Augenschein zu nehmen. Es dauerte gar
nicht lange; und der Plan ging in Erfüllung: Mein erster Blick fiel auf
die großartige Jesus-Skulptur und
den "Campanile", der sofort Erinnerungen an Italien in mir erweckte.
Die Skulptur des Jesus mit segnenden Händen stammt von einem dänischen
Künstler. Nun wurde mir auch klar, daß "Friedenskirche" nichts mit dem
kommunistischen Begriff des "Friedens" zu tun hatte sondern Christus
den Friedensfürsten meinte. Diese Kirchenanlage wurde von König Friedrich
Wilhelm IV., einem großen Italienfreund und Förderer des Christentums
in Preußen, in Auftrag gegeben. Als Kronprinz hatte er in Venedig eine
Kirche besucht, die abgerissen werden sollte (so etwas hat es demnach
schon im 19. Jahrhundert gegeben!). Er rettete ein
byzantinisches Mosaik indem er es kurzerhand kaufte und zerlegt nach
Potsdam verschiffen ließ. Als er endlich König geworden war, ließ er
die Apsis der geplanten Kirche so konstruieren, daß das Mosaik dort
genau paßte. Natürlich war das Gesamtensemble einer italienischen
Klosterkirche nachempfunden. Unter dem Altar befinden sich die Särge
von Friedrich Wilhelm IV. und seiner bayerischen Gattin. Später
wurde noch ein Mausoleum angebaut. In ihm befindet sich heute
neben anderen noch der Sarg vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. Er
war der große Reformer und führte keinen Krieg. Der Rundbau des
Mausoleums ist auch sehr eindrucksvoll, ist aber meist nicht zugänglich.
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Im Mausoleum:



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